Das Mutterkorn, auch bekannt als Ergotismus oder Mutterkornvergiftung, ist eine Vergiftung, die durch den Verzehr von Mutterkornalkaloiden wie Ergotamin oder Ergometrin verursacht wird. Im Mittelalter trat der Ergotismus häufig aufgrund von mit Mutterkorn verunreinigtem Roggenmehl auf. Heutzutage tritt die Vergiftung vor allem durch die Einnahme von Medikamenten auf, die Mutterkornalkaloide enthalten. Die Symptome des Ergotismus können massiven Blutgefäßverengungen, Durchblutungsstörungen, Kältegefühl in den Gliedmaßen, Empfindungsstörungen, Lähmungen, Hautkribbeln, Allgemeinsymptome wie Erbrechen, Verwirrtheit und Kopfschmerzen umfassen. Die Diagnose erfolgt in erster Linie durch die Anamnese und die medikamentöse Vorgeschichte. Die Behandlung besteht darin, die auslösenden Medikamente sofort abzusetzen und gegebenenfalls die Blutgefäße zu erweitern.
Schlüsselerkenntnisse:
- Mutterkorn ist eine Vergiftung durch Mutterkornalkaloide wie Ergotamin oder Ergometrin
- Im Mittelalter war verunreinigtes Roggenmehl eine Hauptursache für Ergotismus
- Heutzutage tritt Ergotismus häufig als Nebenwirkung bestimmter Medikamente auf
- Typische Symptome umfassen Blutgefäßverengungen, Durchblutungsstörungen und Kältegefühl in den Gliedmaßen
- Die Behandlung beinhaltet das Absetzen der auslösenden Medikamente und gegebenenfalls die Erweiterung der Blutgefäße
Ursachen des Ergotismus
Der Ergotismus, auch bekannt als Mutterkornvergiftung, wurde im Mittelalter durch den Verzehr von mit Mutterkorn verunreinigtem Getreide, insbesondere Roggen, verursacht. Im verarbeiteten Mehl befanden sich längliche, kornähnliche Dauerformen des Mutterkornpilzes, genannt Sklerotien. Die Menschen waren sich jedoch erst im 17. Jahrhundert bewusst, dass das Mutterkorn die Ursache für die Symptome des Ergotismus war.
Heutzutage tritt der Ergotismus hauptsächlich durch die Einnahme von Medikamenten auf, die Mutterkornalkaloide enthalten. Diese Medikamente werden in verschiedenen Therapiebereichen eingesetzt, wie Migräne, Geburtsmedizin, Abstillen und Behandlung von Parkinson-Krankheit. Eine unkontrollierte Dosissteigerung kann zu Ergotismus führen.
Beispielmedikamente, die Mutterkornalkaloide enthalten:
Medikament | Therapiebereich |
---|---|
Ergotamin | Migräne |
Ergometrin | Geburtsmedizin |
Pergolid | Behandlung von Parkinson-Krankheit |
Die Einnahme von Medikamenten, die Mutterkornalkaloide enthalten, birgt das Risiko von Ergotismus. Es ist wichtig, diese Medikamente nur gemäß ärztlicher Anweisung einzunehmen und die Dosierung genau zu beachten, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.
Symptome und Behandlung des Ergotismus
Der Ergotismus ist eine ernsthafte Vergiftung, die zu einer massiven Verengung der Blutgefäße führt und verschiedene Symptome hervorrufen kann. Zu den Symptomen gehören Durchblutungsstörungen des Herzmuskels, der Nieren und der Gliedmaßen. Betroffene können Kälte und Blässe in den Gliedmaßen verspüren sowie Parästhesie, Hypästhesie und möglicherweise Parese erleben. Weitere mögliche Anzeichen sind Hautkribbeln, Erbrechen, Verwirrtheit, Wahnvorstellungen, Kopfschmerzen, Ohrensausen und Durchfall. In schweren Fällen kann der Ergotismus zu Atem- oder Herzstillstand führen.
Die Diagnose des Ergotismus basiert in erster Linie auf der Erfassung der Medikamentenanamnese des Patienten. Ergänzende apparative Untersuchungen können ebenfalls zur Bestätigung der Diagnose beitragen. Sobald der Ergotismus diagnostiziert wurde, besteht die Behandlung darin, sofort die auslösenden Medikamente abzusetzen. Bei Bedarf können auch Maßnahmen ergriffen werden, um die Blutgefäße zu erweitern und die Durchblutung zu verbessern.
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